Nachlese zur Genusswanderung am 21.05.2022
Die Anmeldungen zum Genießen eines Cocktails gemixt aus Wald, Streuobstwiesen, Aussicht und Wandern waren überschaubar. Dafür war der Wettergott der kleinen Gruppe äußerst wohlgesonnen in dem er sie den ganzen Tag mit strahlendem Sonnenschein und angenehmen Wandertemperaturen versorgte.
Bald nach dem Start am Reinhold-Mayer-Platz ordnete Geoökologin Corinna auf dem geologischen Pfad entlang des „grünen Bachs“ und im Wald die das Remstal prägenden Gesteinsarten zeitgeschichtlich und geologisch für uns ein. Mit einem Spezialhammer löste sie ein paar Sandsteine aus dem Hang damit jeder das grob körnige und doch relativ harte Gestein in den Händen fühlen konnte. „Meide den Asphalt und suche die Jägerpfade“ das war die Intention der Wanderführerin.
Alle Wanderer freuten sich über die Wahl der Wege und gingen dafür gern mal locker eine kaum erkennbare Spur durch hohes Gras bergan oder zwischen Buschwerk hindurch. War das doch viel spannender als der breite Forstweg außen rum. Zudem gab´s die ersten herrlichen Ausblicke auf unser Remstal.
Oben am Marschallhölze angekommen war vielleicht die Ankündigung der Mittagsrast der Lockvogel schlechthin damit der holperige Wurzelpfad hinunter zum Bauersberger Hof problemlos bewältigt wurde. In fröhlicher Runde schmeckte das Rucksackversper bei einem Glas exquisiter Spätlese, Saft und Wasser hervorragend. Gut gestärkt war es danach ein Leichtes, durch aussichtsreiche Wein- und Wiesenlandschaft nach Rohrbronn zu wandern. Was stand denn da in der Ortsmitte am Dorfbrunnen? Ein Tisch gedeckt mit Äpfeln und Apfelsaft, den Produkten der heimischen Streuobstwiesen sowie Erdbeeren aus dem Tal. Dieses Tischlein war für uns Wanderer gedeckt und die Bänke luden wieder zum Verweilen und Naschen ein. Danke, Bernd, für`s Catering!
Selbstverständlich gab es auch einige interessante Erklärungen zur Geschichte und Zukunft des Obstbaus und der Streuobstwiesen. Ob sie ohne die Förderung von König Wilhelm I. im frühen 19. Jhd. noch heute die Hänge Remstals prägen würden? In bester Stimmung gings danach auf der letzten Etappe der Genusstour durch Wald und Flur, vorbei an der „Hofhalle und Gruhe“ hinunter nach Winterbach. Hier war auch für erfahrene Remstalwanderer noch ein unbekanntes Wegstückle dabei.
Und … welch eine Überraschung: Nach der Einkehr in Winterbach fühlten sich alle Wanderer noch so fit, dass spontan beschlossen wurde, nicht wie geplant, die S-Bahn nach Grunbach zu nehmen, sondern den Fußweg entlang der Rems.
Brigitte Kranzer-Hamatschek
Bilder: Rainer Blum
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