Nachlese zur Albvereinswanderung am 3. April 2022
Der Albverein Remshalden hat in diesem Jahr ein neues Wanderangebot gestartet – das Ü30-Wandern für den eher ambitionierten Wanderer, dem kein Weg zu weit, kein Aufstieg zu schwer und keine Anstrengung zu groß ist.
Für die erste Wanderung am 1. Aprilwochenende hatten sich sieben Wanderfreunde bei Wanderführer Martin Vogelmann gemeldet. Der eine oder andere Teilnehmer hat zwar nicht nur die Ü30-, sondern auch die Ü40- oder sogar die Ü50-Marke gerissen, aber das spielt ja nicht wirklich eine Rolle. Zustand ist wichtiger als Alter – dies gilt schon bei alten Autos!
Pünktlich um 10 h dann Start in Hausen an der Fils, und gleich die Hausener Wand in Serpentinen hoch! Was wir zugegebenermaßen nicht auf dem Schirm hatten, das waren die 30 cm Schnee, die auf der Alb über Nacht gefallen waren. Wir Remstäler sind ja eher bürgerliche Temperaturen gewöhnt (zumal Anfang April), und Schnee kennen wir nur in homöopathischen Dosen. Aber was wir hier erleben durften, das war schon einmalig – aber auch sehr anstrengend zu erwandern. Der alte Amundsen hätte jedenfalls seine Freude an uns gehabt!
Das erste Etappenziel – das Hausener Eck auf 730 m – entlohnt mit einem herrlichen Blick nach Westen ins obere Filstal. Alle waren nun mit den Strapazen des Aufstiegs versöhnt und freuten sich auf das nächste Zwischenziel – den Burren. Vor diesem kahlen Berg hat man einen umwerfenden Blick zu den drei Kaiserbergen Hohenstaufen, Rechberg und Stuifen und ins nördliche Württemberg. Die Vesperpause fand aber nicht – wie den Teilnehmern zuvor vertraglich zugesichert – im Gras liegend und das Leben genießend, sondern stehend im tiefen Schnee statt.
Umso größer die Vorfreude auf das Wasserberghaus, das wir eineinhalb Stunden später und nach einem saftigen Aufstieg erreichten. Hier wurden wir bestens bewirtet und konnten uns frisch gestärkt auf den Heimweg machen. Über das Naturschutzgebiet Haarberg mit seinen herrlichen Wacholderheiden ging’s weiter zum Weigoldsberg – einem ganz erstaunlichen Berg mit einer stillen Anmut und einer von allen Seiten sichtbaren, sehr markanten Form.
Nach 20 km Marsch in tiefem Schnee waren wir wieder in Hausen und blickten gegenseitig in leicht erschöpfte, aber durchaus zufriedene Gesichter. Die Resonanz der Teilnehmer war so wohlwollend, dass der Wanderführer jetzt über weitere Angebote in diesem Format (höher, weiter, schwerer) nachdenkt.
Was bleibt?
Eine einzigartige Winterwanderung im April, und offensichtlich ein erhebliches Interesse auch an längeren Wanderungen. Die zuvor von einigen geäußerte Vermutung “I glaub, do goht koi Sau mit” hat sich nicht bewahrheitet!
Und noch etwas:
Ziele im oberen Filstal lassen sich auch CO2-arm mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichen!
Martin Vogelmann
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